Ist es nicht ein Traum?

Quelle: burdastyle.de

Und das, obwohl es rosa ist. 

Man möchte ein solches Kleid anziehen, sich die Haare locken und hochstecken, einen Kaschmirschal um die Schultern legen und mit Edward Ferrars spazieren gehen, mit Wickham eine Kutschfahrt machen, Colonel Brandon etwas vorsingen, mit Charles Bingley tanzen oder sich mit Mr. Darcy streiten und dabei unglaublich anmutig aussehen. 

Zu dumm, dass Kleider im Empireschnitt in den allermeisten Fällen (zumindest bei mir) nicht, wie das die Modeindustrie verspricht, kaschierend wirken, sondern mich im Gegenteil (fälschlicherweise, wie ich betonen will!) aussehen lassen, als sei ich schwanger.

Aber vielleicht starte ich ja mit diesem hübschen Schnitt doch mal einen Versuch. Verlockend wäre es schon...

No day but today

Vorher: Größe XXXL

Rückseite mit den Aufführungsterminen. In 3 Monaten ist schon Premiere!

Nachher. Für die Ärmel musste ein anderes T-Shirt sterben, das ich allerdings schon sehr lange nicht mehr getragen hatte.

Die Termine sind alle noch drauf und nur ein winziger Zipfel des Drucks ist in der Naht verschwunden.

Ich glaube, diesen Schnitt, der jetzt auch angepasst ist (er war viel zu weit, außer am Hintern natürlich), werde ich noch öfter nähen. Schön lang, nicht zu eng, der Ausschnitt hat eine schöne Weite. Kleinere Anpassungen sind vielleicht noch nötig (eventuell an den rückwärtigen Raglannähten), aber für mein erstes Shirt bin ich äußerst zufrieden. Ich denke, ich werde es gern und oft tragen. 

Nun stellt sich noch die Frage, ob ich beim zweiten XXXL-Shirt, das ich gekauft habe, wirklich den anderen Schnitt verwenden will. Beim Auflegen habe ich schon festgestellt, dass das etwas mehr an Fitzelarbeit wird, falls ich mich dafür entscheide... Und wahrscheinlich leidet der Druck auch mehr. 

Deshalb werde ich vermutlich noch einmal den gleichen Schnitt verwenden. Dann muss ich mir allerdings etwas anderes für die Ärmel ausdenken. Ich habe noch ein altes schwarzes T-Shirt, das ist allerdings schon ein bisschen ausgewaschen. Im Stoffschrank liegt noch ein orange-schwarz-weiß gestreifter Jersey, der allerdings nicht ganz so gut zu dem Orange des Drucks passt. Außerdem finde ich, dass ein zusätzliches Muster bei dem Shirt zu viel wäre. Mal sehen, wie ich das löse. 

Für den anderen Schnitt kaufe ich mir dann mal ein schönes Stöffchen.

Das Gegenteil von Krieg ist nicht Frieden, sondern Schöpfung!

Und ich schaffe eben Klamotten ;)

Ich habe mich entschieden, das Probeteil auch gleich als Unterbau zu verwenden. Jetzt habe ich also ein rotes Mieder mit rosafarbenem Futter. Gewöhnungsbedürftig, aber gar nicht mal so schlimm, wie ich dachte. Schlimm wirds erst mit dem dunkelroten Futter, mit dem ich gestern schon angefangen habe, die Armlöcher zu verstürzen... Aber das ist ja alles innen, das sieht ja niemand ;) 

Und das ist wieder so ein schönes Reste-Verwerte-Projekt: 

Den rosa Köperstoff, aus dem schon die Probe-Kuh-BHs sind, habe ich mal geschenkt bekommen. 

Der rote Oberstoff ist der Rest einer ziemlich hässlichen Bluse aus dem zweiten Lehrjahr (eigentlich ist sie hauptsächlich deshalb hässlich, weil sie mir nicht passt - ich hätte doch den kleineren Schnitt kaufen sollen...). 

Das rote Garn (das inzwischen verbraucht ist) stammt von der gleichen Bluse. 

Das rote Futter habe ich damals letztes Jahr fürs Überraschungsbild gekauft, aber dann doch nicht verwendet, und dann vor einer Weile in meinem wunderschönen roten Mozart-Rock verarbeitet. 

Die Knöpfe stammen aus der Knopfkiste, die ich zu Weihnachten bekommen habe. 

Die Spitze ist uralt und ich habe sie mal in einem Schuhkarton mit vielen anderen von meiner Oma bekommen.

Und so sieht das Ganze jetzt aus: 

Ich bin schon ein bisschen verliebt - vielleicht liegts an dem wunderschönen Sonnenschein, bei dem ich das Foto gemacht habe... 

Jetzt steht mir allerdings noch ein bisschen Arbeit bevor.

Zuerst muss ich die Spitze aufnähen - zwei Streifen vorne (wie auf dem Foto) und vielleicht auch noch zwei hinten. Das wird mal wieder Handarbeit. Obwohl es ja "nur" ein Kostüm für "nur" eine Szene ist und die Passform sicher auch nicht hundertprozentig perfekt ist, hab ich doch meinen Stolz und möchte ein schönes, detailverliebtes Stück schaffen.

Dann muss ich mir endlich eine Lösung für die Knopfleiste ausdenken, die Knopflöcher nähen und die Knöpfe annähen.

Wenn dann die Miederstäbchen (das Einzige an diesem Teil, das ich kaufen musste) da sind, kommen die in die Tunnel und dann kann ich zum Schluss alle Kanten mit Schrägstreifen verarbeiten. 

Und dann sollte ich mich endlich auch wieder den anderen Projekten widmen... 

Fertig? Falsch gedacht!

Wie ich neulich schon schrieb, ist mein Kostüm für RENT fertig. 

Dachte ich zumindest. 

Tja, falsch gedacht... 

In einem Gespräch kamen wir mal auf das Korsett zu sprechen, das ich damals bei "3Musketiere" getragen habe. Macht ne super Haltung, dafür fällt man völlig in sich zusammen, wenn man es wieder auszieht. 

Das wäre eine nette Abwechslung für eine Szene, in der wir mal nicht draußen in der New Yorker Winterkälte sind. Zum Beispiel "La Vie Bohème". 

Ich habe das Teil damals als "Vollbrustkorsett" gekauft - Pustekuchen. Nicht bei meiner Brust. Also muss ich entweder etwas drunter tragen oder mich noch mal daran setzen und obenrum noch was drannähen. Ich hatte mich fürs Drannähen entschieden. 

So weit, so gut. 

Dann kam das Probenwochenende und damit die Choreografie für "La Vie Bohème". 

Da war dann sehr schnell klar, dass das Korsett alles andere als ideal dafür ist. Man hat darin einfach zu wenig Bewegungsfreiheit. Gerade in der Hüfte ist man doch ziemlich bewegungsgehemmt... 

Also musste ein neuer Plan her. 

Der war dann auch schnell gefunden und ich habe mir ein Schnittmuster gegönnt, das mich, je öfter ich es angeschaut habe, immer lauter angelacht hat. Es ist aber auch hübsch. Und dann auch noch in großen Größen, ohne dass es wie ein Sack aussieht. Herrlich. Doch genug geschwärmt: Es handelt sich um dieses. 

Allerdings werde ich nicht das ganze Kleid nähen, sondern erst mal nur das Mieder von der Dirndl-Version. Nur in etwas-schöner-als-Fasching. Mit einem Verschluss, der nicht wie die Schnürung auf den Foto aufklafft - wahrscheinlich werden es Knöpfe. Ich hab ja genug, seit mein Bruder mir die Knopfsammlung zu Weihnachten geschenkt hat. Vielleicht auch ein Reißverschluss, falls ich einen passenden habe. Kaufen will ich nämlich keinen ;) 

Kaufen muss ich allerdings Miederstäbchen, die ich darin verarbeiten will. Nur die schnöde Plastikversion, keine Spiralstahlstäbe wie in meinem Dirndl und Überraschungsbild-Kostüm bei der Modenschau - ist das tatsächlich schon ein Jahr her...?

Heute habe ich schon mal ein Probemodell genäht und die nötigen Änderungen auf den Schnitt übertragen. 

Jetzt muss ich mich noch entscheiden, aus welchem Stoff das Mieder entstehen soll. Momentan tendiere ich zu rot. Blau scheidet aus, da das "Unterteil", nämlich der gepimpte Rock, das gleiche bleibt. Schwarz? Auch eine Möglichkeit, aber vielleicht nicht bunt genug für einen anständigen Bohemien... ;) Andererseits könnte ich da vielleicht auch schön mit Bändern und Borten arbeiten. Mal sehen, was der Stoffschrank so hergibt. 

Dann muss ich mich noch entscheiden, was ich unter dem Mieder trage. Vielleicht nur ein einfaches Top, vielleicht eine Bluse, die ich noch im Schrank habe (wobei die vielleicht zu durchsichtig ist), vielleicht nähe ich mir noch eine Bluse in der Art des Kleid-Oberteils.
Und vielleicht nähe ich mir irgendwann auch noch ein Sommerkleidchen nach diesem Schnitt. Was Luftiges für die Endproben-Tage im Rosengärtchen... 

Weiterhin sind natürlich die Kuhkostüme in der Mache und ich habe einen Auftrag für zwei Röcke bekommen.

The Sound of MUH-sic

Da sind sie nun, die Kuh-Röckchen. 

Eiiiigentlich ja ganz einfach, dadurch, dass das flauschige Kuh-Stöffchen allerdings ein Strick- oder Wirkstoff ist, aber doch nicht ganz ohne. Aber nach einer Anprobe und kleinen Änderungen sollten sie jetzt idealerweise passen.